Im Alltag selten gebraucht und doch wichtig: Die Bogenlänge einer Funktion. Gemeint ist die Strecke, welche ein Graph innerhalb eines Intervalls [a,b] bildet. Die Formel zur Berechnung für eine Funktion f(x) lautet:

\displaystyle s=\int\limits_{a}^{b}\sqrt{1+\big[f'(x)\big]^{2}}\,dx

Und wie kommt man jetzt darauf? Ich habe mir einfach vorgestellt, wie ich so lange in die Funktion f(x) „hineinzoome“, bis nur noch grobschlächtige Pixel erkennbar sind:

Skizze der minimalen Punktabstände

Skizze der minimalen Punktabstände

Horizontal folgen die Punkte einem Raster der Größe dx. Der vertikale Abstand dy hingegen ist beliebig. Er lässt sich mithilfe der ersten Ableitung f'(x) angeben als:

\displaystyle dy=f'(x)\cdot dx

Gleichzeitig gilt gemäß Satz des Pythagoras für die Strecke zwischen jeweils zwei Punkten des Rasters:

\displaystyle ds=\sqrt{\big(dx\big)^{2}+\big(dy\big)^{2}}=\sqrt{\big(dx\big)^{2}+\big(f'(x)\big)^{2}\cdot \big(dx\big)^{2}}=\sqrt{1+\big(f'(x)\big)^{2}} \, dx

Die Summation aller (unendlich vielen) so gewonnen Elemente führt zur eingangs gezeigten Formel.

\displaystyle s=\int\limits_{a}^{b} 1 \,ds =\int\limits_{a}^{b} \sqrt{1+\big[f'(x)\big]^{2}}\, dx

Read the English version of this article about the arc length.