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Was bringen Reinigungsroboter in der Praxis?

Sie heißen Roomba 780 und Braava 380 und stammen beide aus dem Hause iRobot: Meine Reinigungsroboter 🙂 Als Roboter-Missionar aus Leidenschaft, musste ich mir leider schon oft Skepsis am Konzept meiner Roboterreinigung anhören. Die Leute glauben vielfach, dass Staubsaugerroboter wie auch Wischroboter nicht gründlich reinigen. So hört man oft, dass ein schwachbrüstiger Staubsaugerroboter wie der Roomba wohl kaum gegen einen 1000W-Staubsauger ankommen kann. Dabei ist die sanfte Reinigung gerade einer der Vorteile, wie dieser Beitrag zeigt!

Zwei Roboter für alle Fälle: iRobot Roomba 780 (links) und iRobot Braava 380 mit Navigation Cube (rechts)

Zwei Roboter für alle Fälle: iRobot Roomba 780 (links) und iRobot Braava 380 mit Navigation Cube (rechts)

Paradigmenwechsel im Reinigungsprozess

Um zu erkennen, was die Stärke von Wisch- und Staubsaugerrobotern ausmacht, schauen wir uns zunächst an, woher der Staub eigentlich kommt und wo er hingeht: Über die Luft wird wohl die größte Menge an Staub in Wohnung und Haus getragen. Dort lagert sich der Staub in Folge der Schwerkraft auf dem Boden ab. Da sich Regale, Tische etc. weiter oben befinden und in der Regeln weniger Fläche bieten, setzt sich an diesen Stellen zunächst auch weniger Staub fest. Da wir uns aber durch die Räume bewegen, wirbeln wir den Staub vom Boden auf. Dies wiederrum trägt dann zur Verschmutzung der Regale bei. Das Bild unten links illustriert diesen Prozess.

Die Abbildung in der Mitte zeigt, was passiert, wenn ihr den Staubsauger zückt: Es wird enorm viel Staub vom Boden in die Luft und auf die Regale/Tische getragen. Wenn sich der Staub nicht am Boden befindet, kann der Staubsauger den Dreck logischerweise nie vollständig entfernen. Der Raum wird also nicht richtig sauber, sondern der Dreck verteilt sich recht unvorteilhaft.

Vergleich der Wege des Staubs

Vergleich der Wege des Staubs

Ein ganz anderes Bild zeigt sich bei Reinigungsrobotern: Da sie sich langsam bewegen und einen deutlich schwächeren Luftzug entwickeln, wird kein Staub aufgewirbelt, sonder effektiv gesammelt. Ein Wischroboter wie der Braava 380, der auch trocken wischt, wirbelt so gut wie gar keinen Staub mehr auf. Zudem sind einem Roboter aufgrund seiner Bauform und autonomen Bewegung auch schwer erreichbare Stellen unter Schränken und Betten leicht zugänglich. Weil der Aufwand zum Start eines Reinigungsroboters sehr gering ist, kann die Reinigung häufiger erfolgen – hierdurch ist es permanent sauber und der Staub gelangt gar nicht erst auf Schränke und Regale.

Reinigungsroboter und Wohnraum

Prinzipiell gibt es nur wenige ganz essentielle Entscheidungen beim Kauf eines Reinigungsroboters. Damit der Roboter aber möglichst effektiv reinigt, sollte sich die Entscheidung zwischen Staubsaugroboter und Wischroboter/Feuchtreinigungsroboter am Wohnraum orientieren. Wer Teppich und Laminat/Parkett/Fliesen beide in großen Flächen sein Eigen nennt, der kommt am besten mit einem Staubsaugerroboter aus. Neben der Saugeinheit sind diese normalerweise zusätzlich mit einem Bürstensystem ausgestattet. Sie sind übrigens auch agiler als Wischroboter und stören sich daher weniger an Gegenständen auf dem Boden.

Wer vorranging auf Laminat, Parkett oder Fliesen lebt, für den ist der Wischroboter iRobot Braava 380 oder 390 eine attraktive Option. Der Wischroboter wischt nämlich trocken und nass; obendrein ist er auch noch relativ günstig. Da Wischroboter an Hindernissen etwas länger brauchen, sind sie für euch geeignet, wenn ihr ohnehin vorher die teure Ming-Vase vom Boden wegräumt 😛

Beim Online-Versandhändler findet ihr verschiedene Geräte, welche sowohl trocken wie auch feucht reinigen.

Potenzial nutzen

Auch wenn ich die Braavas aus Sicht der Reinigungsleistung sehr empfehlen kann, so gibt es noch weitere Kriterien, welche den Nutzen des eigenen Reinigungsroboters determinieren. Ausgehend von unserer Analyse im ersten Abschnitt, ist es u. a. die regelmäßige Reinigung, die Verbesserungen möglich macht. Automatisch ist das mit den Braavas nicht möglich. Sinnvoll sind Features wie wir sie vom Roomba her kennen:

  • Dockingstation
  • Programmierbarer Start
  • Automatische Rückkehr in die Dockingstation
  • Markierung von Raumgrenzen (z. B. Lighthouses beim Roomba)
  • Erkennung vom Treppen
  • Hohe Akkuleistung
  • Großer Abfallbehälter

Aus dieser Sicht kann es daher sinnvoll sein, einen Staubsaugerroboter mit einem Wischroboter zu kombinieren.

Zusammenfassung

Wie wir gesehen haben, kann man durch Staubsaugerroboter und Wischroboter einen deutlichen Zusatznutzen erzielen – immer vorausgesetzt, dass der Reinigungsroboter zur Wohnung passt.

  1. Dreck wird entfernt statt Staub aufzuwirbeln.
  2. Geringer Aufwand führt zu regelmäßiger Reinigung.
  3. Als Sekundärnutzen bleiben auch Schränke und Regale länger staubfrei.

Nutzt die Zeit in eurem reinen Heim in Zukunft für andere Tätigkeiten als Saubermachen!

3 Kommentare

  1. Ihr hattet mir mit diesem Beitrag die letzen Zweifel genommen. Nachdem ich inzwischen selbst einen Roomba besitze, kann ich den hier beschriebenen Fakten nur zustimmen. Der Staubsauger steht jetzt in der Abstellkammer ganz weit hinten!

    • Jan Rothkegel

      27. Mai 2016 at 18:29

      Ganz meine Meinung! Saugen lassen ist nicht nur entspannter sondern auch effizienter als selbst saugen 🙂

  2. Paul Liebig

    30. Mai 2016 at 10:29

    Interessante Infos zur überbewerteten Saugleistung. Bisher hatten mich die teuren Modelle sehr interessiert. Aber der Dirt Devil Spider hat gute Bewertungen und ist zur Zeit auf Amazon günstig im Angebot. Wahrscheinlich reicht der aus.

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